Objekte aus Stein

Nr.13: Langhecker Dachschiefer, Länge 16 cm. Das Foto zeigt ein besonders schön gebändertes Exemplar des hellen Schiefers, der sich durch einen hohen Kieselsäuregehalt und infolge dessen durch eine besondere Festigkeit auszeichnet.
Langhecke liegt im Taunus und ist ein Ortsteil von Aumenau/Lahn. Der Schiefer wurde, allerdings mit Unterbrechungen, bis zum Jahr 1954 abgebaut. Die Reste des Tagebaus sind noch heute gut sichtbar, während die Stollen des Tiefbaus zugemauert wurden.

 

 

Nr. 12: Sandstein, Länge ca. 30 cm. Den Stein entdeckte ich in einer Trockenmauer auf der Rheinhöhe bei Filsen und habe ihn dort belassen.

Detail zu Nr. 12:
Ein Torbogen, von der Natur in zarten Farben gemalt.

Der „raue“ Stein – so die Übersetzung aus dem Griechischen – stammt aus diesem Steinbruch bei Weidenhahn, der unlängst stillgelegt wurde. Trachyt ist ein vulkanisches Gestein, dessen Abbau im Westerwald eine lange Tradition hat. So wurde der Trachyt aus Weidenhahn unter anderem beim Bau des Kölner Doms sowie der Abteikirche Maria Laach verwendet.

Seine ganze Schönheit entfaltet der Trachyt in geschliffenem Zustand. Charakteristisch für den Weidenhahner Trachyt sind die beige Grundfarbe und die braunen Limonitadern, auch wenn letztere keineswegs allgegenwärtig sind.

 

 

Am 25. Juli 2019, dem bis dahin heißesten Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, suchte ich Abkühlung im Gelbach und fand unweit der Mündung in die Lahn bei Obernhof trotz niedrigen Wasserstandes eine Stelle, wo man sogar einige Züge schwimmen konnte. Von dort fiel mein Blick auf ein bizarres Gebilde in einem ausgetrockneten Seitenarm des Baches, welches überhaupt nicht in die Landschaft zu passen schien. Es handelte sich um einen Stein, wie ich ihn noch nie gesehen hatte und den ich mit einiger Mühe durch das Bachbett und eine Böschung hoch zu meinem Auto schleppte.
Bei der Bestimmung half mir Frau Prof. Dr. Kirsten Grimm vom Institut für Geowissenschaften der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, der ich an dieser Stelle herzlich danke. Mit ihrer Erlaubnis gebe ich die per Mail erteilte Auskunft auszugsweise wieder: „Es handelt sich nach den Fotos um einen Sinter, wahrscheinlich um einen Kalksinter. Dieses Gestein ist untypisch für die von Ihnen genannte Gegend, daher muss man davon ausgehen, dass es nicht auf natürliche Weise dorthin gekommen ist.“

Einige Tage nach dem Fund des mutmaßlichen Kalksinter (Nr. 10) suchte ich die Gegend um die Fundstelle ab und fand in der Böschung oberhalb des ausgetrockneten Bachbettes diesen Stein (Nr. 9), zu dem mir Frau Professor Grimm folgendes schrieb: Hierbei handelt es sich um im Prinzip das gleiche Gestein, nämlich um ein Karbonatgestein. Es ist Aragonit (chem.Formel CaCO3), das in dieser korallenartigen Wachstumsstruktur auch „Eisenblüte“ genannt wird (enthält aber kein Eisen!). Die Bildung erfolgt meist hydrothermal, d.h. bei heißen kalkhaltigen Quellen, evtl. auch in Verbindung mit Vulkanismus. In der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Mainz liegen solche Mineralstufen aus Bad Ems.

Wie die beiden Steine dorthin gekommen sind, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Dass sie jemand an diese völlig abgelegene Stelle verbracht hat, ist eigentlich kaum vorstellbar.
Jedenfalls handelt es sich um besondere Kreationen der Natur.

Nr. 8: Quarz.
Höhe 8 cm.

Wenn die Kristalle völlig transparent wären, könnte man von einem Bergkristall sprechen. In diesem Fall wäre aber wohl eher der Begriff Milchquarz angebracht. Quarz besitzt ein trigonales Kristallsystem, hat die chemische Formel SiO2 und ist nach den Feldspaten das zweithäufigste Mineral der Erdkruste. Auch in unserer Region kommt Quarz häufig vor, ausgebildete Kristalle sind dagegen selten. Diese hübsche Mineralstufe fand ich in der Nähe von Balduinstein.

Nr. 7: Quarz und Buchenwurzel.
Höhe Quarz 8 cm, Gesamthöhe 21 cm.

Das Hineindeuten gegenständlicher Analogien in die Fundstücke ist normalerweise meine Sache nicht. In diesem Fall würde ich mich aber der Interpretation meiner Frau anschließen, die den Kieselstein entdeckt hat und darin ein Liebespaar in enger Umarmung erkennt.

Nr. 6: Quarzit.
Höhe 31 cm. 

Der Stein ist aufgrund seiner klaren Form und seiner Quarzadern ein Blickfang und birgt zudem eine optische Täuschung: Er ist genau entsprechend seinem Schwerpunkt montiert, wirkt aber so, als müsse er eigentlich umfallen.

Nr. 5: Basalt. Länge 76 cm, Gewicht 25 kg.

Die Basaltschale entdeckte ich im Rupbachtal bei Gutenacker. Gewiss sind schon viele Wanderer achtlos an ihr vorbei gelaufen. Die Schale steht von Natur aus bombenfest, ohne zu wackeln. Ich habe lediglich ein bierdeckelgroßes Stück Leder darunter geklebt, um die Möbel zu schonen.

 

Eine solche Basaltschale entsteht durch Ablösen der äußeren Schicht einer Basaltkugel (Lavabombe) unter Frosteinfluss. Basalt ist ein vulkanisches Ergussgestein, welches vorwiegend aus einer Mischung von Calcium-Eisen-Magnesium-Silikaten und Feldspat besteht. Die Kugelform ergibt sich durch den vulkanischen Materialausstoß in die Luft und die Verfestigung im Verlauf der Flug- und Abrollphase.

Nr.4: Basaltsäule. Höhe 95 cm.

Säulenbasalt ist im Westerwald keine Seltenheit. Diese Säule fand ich allerdings weit abseits bekannter Lagerstätten am Lahnufer. Sie zeichnet sich durch eine ungewöhnlich schlanke Form sowie einen fünfeckigen Querschnitt aus.
Die typische, in der Regel sechseckige Form des Säulenbasalt hat übrigens nichts mit einer Kristallstruktur zu tun, wie dies etwa beim Quarz der Fall ist. Sie ist vielmehr Ergebnis eines allmählichen Abkühlungs- und Erstarrungsprozesses der erstarrten Lava, vergleichbar mit dem Austrocknen einer Schlammpfütze unter Ausbildung eines Sechseckmusters.

Unter „Objekte aus Holz, Nr. 18“ findet sich eine kleine, von einer Wurzel umschlossene Basaltsäule, die ich habe anschleifen lassen. Hier zeigt sich ein weitgehend homogenes, dunkelgraues Schnittbild mit kleinen Gesteinseinschlüssen.

Nr. 2: Lavagestein in unterschiedlichen Formen,
Farben und Größen.

Die Steine stammen aus der Nähe des Windsbornkraters bei Manderscheid in der Eifel, einem der ganz seltenen Vulkankraterseen nördlich der Alpen. Der mit Regenwasser gefüllte kleine See gehört zur Mosenberg-Vulkangruppe, deren erste Ausbrüche rund 80.000 Jahre zurückliegen. Nicht ganz so lange ist es her, dass ich am Fuße des Mosenberges, in Vulkanbomben-Reichweite, das Licht der Welt erblickte.
Das in der Umgebung des Kraters in großen Mengen vorkommende Lavagestein ist meist dunkelgrau, braun oder schwarz, die Farbskala reicht aber auch – wie man sieht – über rot bis gelb. Vorne links auf dem Foto eine so genannte Olivinbombe, also ein von dem Magma mitgeschlepptes Tiefengestein. 

Im geschlossenen Originalzustand hat meine Olivinbombe eine Länge von 12 cm.  

 

 

Den Ammoniten fand ich vor einigen Jahren im fränkischen Bad Staffelstein, wo ich mich als Teilnehmer eines Tierärztekongresses aufhielt.
Der ausgestorbene Kopffüßer ist nur ein Beispiel aus meiner kleinen Sammlung. Fossilien faszinieren mich seit meiner frühesten Jugend, auch unter wissenschaftlichen Aspekten, vor allem aber wegen ihrer Schönheit. Sie sind wichtige Zeugnisse der Erdgeschichte, aber auch besondere Kunstwerke der Natur.